Matinee am Sonntag, 24.02.19, auf Schloss Friedberg

Das Friedberger Kammerorchester unter der Leitung von Stefan Immler musiziert am  24. Februar 2019 im Schloss Friedberg. Die Sonntagsmatinee wird das Publikum mit Walzern, Polkas und Operettenmelodien verzaubern, so der “Schönen Blaue Donau”, die Johann Strauß (Sohn) 1867 komponierte, dem Radetzky-Marsch (Johann Strauß Vater, 1848) und weiteren beschwingten Stücken dieser Periode, die bis ins beginnende 20. Jahrhundert reicht. Marcellin Borsarello wird auf der Violine virtuos einen Csárdás aufführen, der Melodien von Emmerich Kálmáns “Csárdásfürstin” aufgreift, die Sopranistin Susanne Rieger bringt Operettenmelodien unter anderem von Franz Lehár ins Programm ein. Auch die moderneren Tänze wie Foxtrott und Tango lässt das Friedberger Kammerorchester im altehrwürdigen Friedberger Schloss erklingen, das sonst viel Barockmusik und Klassik spielt.

Stefan Immler ist auch Komponist, er schenkte Friedberg ein Weihnachtslied und das Friedberger Schlosslied (hier die Uraufführung).



Er selbst und die Musiker seines Kammerorchesters haben indes keine Berührungsängste gegenüber den überbordenden musikalischen Einfällen und pfiffigen Arrangements der frohen Wiener Lebensart, die nicht voreilig als “leichte Muse” abgewertet werden sollte. Sie hat vollkommen verdient die Welt erobert, nicht umsonst erklingt sie seit vielen Jahrzehnten in den Neujahrskonzerten von Wien bis Berlin. Das verwundert nicht: Geniale Melodien, harmonische Durchgänge mit Esprit und herrlich tanzbare (wenngleich oft vertrackte) Rhythmen begeistern die Zuhörer, jedermann liebt diese Musik.


Das 1982 gegründete Friedberger Kammerorchester tritt in kleineren und auch größeren Besetzungen bis hin zum Sinfonieorchester auf, dementsprechend groß ist die musikalische Bandbreite. Die Musiker geben klassische und geistliche Konzerte, umrahmen Festakte und laden immer wieder auch zu heiteren Konzertabenden wie am 24.02.2019 im Friedberger Schloss ein. Dieses Schloss – bekannt auch als Wittelsbacher Schloss – ist heute eine reizvolle Renaissanceanlage, erbaut wurde es 1257 als hochmittelalterliche Burg. Herzog Ludwig “der Strenge” II. schützte mit ihr Zollgrenze vor Augsburg, im Jahr 1541 zerstörte ein Brand die erste Anlage. Das heutige Renaissanceschloss wurde von Jörg Stern entworfen und von Narziß Krebs als Baumeister ausgeführt. Im späten 16. Jahrhundert wurde das Schloss durch die Aktivitäten der Herzogin Christina von Lothringen ein Zentrum des bayerischen Hofstaates. In den letzten Jahren (bis 2018) wurde es aufwendig saniert, sein Museum und die Konzerte sind jederzeit einen Besuch wert. Das Publikum ist stets begeistert vom Ambiente des Konzertsaals und seiner ausgezeichneten Akustik.

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